
Mitglieder
Gründung
Die Deutsch-Schwedische Gesellschaft Wismar e.V. stellt sich vor
Die Deutsch-Schwedische Gesellschaft Wismar ist nicht einmalig. Es gibt Vereinigungen gleicher Zielsetzung in vielen Städten Deutschlands, auch in Mecklenburg-Vorpommern: Rostock, Stralsund, Sassnitz, Greifswald. In Wismar gibt es zudem weitere bi-nationale Gesellschaften: die Deutsch-Italienische,
-Französische, -Norwegische, -Finnische. Sie alle zeigen, wie offen und lebendig die Hansestadt ist – auch insoweit eine würdige Weltkulturerbe-Stadt.
Und doch ist die Deutsch-Schwedische Gesellschaft Wismar in ihrer Art einmalig. Das ist die Folge einiger Besonderheiten. Die lange Zugehörigkeit Wismars zu Schweden hat Spuren in der Hansestadt hinterlassen: bauliche, mithin sichtbare. Diese sind in den letzten Jahren aufgefrischt worden, was alle erfreut, Besucher und Einwohner gleichermaßen. Wir in der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft empfinden es als eine reizvolle Aufgabe, dazu die nicht sichtbaren Spuren der schwedischen Zugehörigkeit im Bewusstsein der Einwohnerschaft aufzufrischen.
Solche Auffrischung des Bewusstseins kann nicht von oben befohlen werden. Der Boden dafür muss von unten bereitet werden. Dieser Geist erfüllte die kleine Gruppe in Wismar und Umgebung beheimateter Menschen, unter ihnen Gerd Zielenkiewitz, Marlis Schmidt und Lisa Reimann, die Anfang 1992 die neu gewonnene Freiheit nutzten, um die Deutsch-Schwedische Gesellschaft Wismar zu gründen. Das war auch der Beginn einer eigenen Entdeckungsfahrt. Denn wer das Interesse an der eigenen schwedischen Vergangenheit wecken und pflegen will, muss zunächst einmal selbst die schwedische Lebensart und Kultur kennen und lieben lernen.
Heute sind wir eine starke Gruppe mit über 100 Mitgliedern. Dabei sind einige, die in Schweden geboren sind (wie unsere ehemalige Vorsitzende und Ehrenmitglied, Sophie Köhler, und ihr Vorgänger, Thomas Forssman), und einige, die lange Jahre in Schweden gelebt haben (wie die Vorstandsmitglieder Anja Rübensam, Gunilla Witzke und Kai Woellert), und wiederum einige, die sich schon zu DDR-Zeiten intensiv mit der schwedischen Sprache beschäftigt haben (wie das ehemalige Vorstandsmitglied und jetziges Ehrenmitglied Jürgen Kleinholz). Aber die meisten unserer Mitglieder sind allein deswegen dabei, weil sie sich von der urtümlichen Entdeckerfreude der Gründungsmitglieder haben anstecken lassen.
Die Entdeckerfreude geht einher mit der Freude am Mitteilen, am Darstellen. Bemerkenswertes ist daraus entstanden. Hervorzuheben ist die schwedische Woche von 1994: sieben Tage, prallgefüllt mit Ereignissen, darunter die erste (und bisher letzte) Weltmeisterschaft im Schilanglauf über 50 m mitten im Sommer auf dem Marktplatz. Unsere Krebsessen sind schon legendär geworden, wohl auch, weil wir dabei die schwedische Schnapsliederkultur (ein Volkskulturgut, das die Schweden zu Recht mit Stolz erfüllt) pflegen und dafür ein Liederbuch herausgebracht haben, aus dem alle Schnaps-(Spott-)Lieder zweisprachig gesungen werden. Weiter haben wir „Das kleine schwedische Liederbuch“ produziert, das typische schwedische Lieder mit deutscher singbarer Übersetzung enthält.
Hervorzuheben ist auch unser Beitrag zum Wismarer Schwedenjahr 2003 (neben dem städtischen Schwedenfest im August): Ende September richteten wir Festtage aus zu Ehren Carl Michael Bellmans, des großen schwedischen Dichters, Liedermachers, Sängers, dessen zauberische Wirkung aus dem 18. Jahrhundert heute noch andauert, auch in Deutschland, und hier so unterschiedliche Künstler angeregt hat wie Carl Zuckmayer, Dieter Süverkrup, Manfred Krug, Nina Hagen.
Unsere jährliche Schwedenfahrt führte uns 2002 auf die Insel Ven vor Landskrona, 2003 nach Jönköping, 2004 nach Stockholm und 2005 nach Kalmar, in die Partnerstadt Wismar. Jedes Jahr findet ein Mitgliedertreffen statt.
Weitere Aktivitäten sind in unserer Bildergalerie und auf der Seite Aktuelles verewigt.
Interessenten die uns bei dieser Arbeit aktiv unterstützen wollen sind gern als Mitglied willkommen, denn unsere schwedische Vergangenheit ist auch ein Teil unserer gemeinsamen Zukunft, die auf verschiedenen Ebenen aktiv gestaltet werden soll. Durch die innigen Kontakte mit unserer Partnerstadt Kalmar sind wir hier auf einem guten Weg.
Wir wünschen allen Besuchern ein kurzweiliges Stöbern.
Die Deutsch-Schwedische Gesellschaft Wismar e.V. beging 2022 ihr 30 jähriges Bestehen, die Partnerschaft Wismars zu Kalmar jährte sich im gleichen Jahr zum 20. Mal. Hierzu gab es während des Schwedenfestes einen Jubiläumsabend.
Deutsch-Schwedische Gesellschaft Wismar e.V.
Der Vorstand
Vorstand:
Olaf Heilig (Vorsitzender) • Gunilla Witzke (stellv. Vorsitzende) • Dr. Bernd Dietmar Lepsow (Kassenwart) •
Günter Drewes • Martina Fahlbusch • Henry Farclas • Brit Gundlack • (Beisitzer)
– ordentlich gewählt am 27.03.2024
Geschichte: die schwedische Vergangenheit Wismars
Die Hansestadt Wismar und das Königreich Schweden sind durch ein Stück gemeinsamer Geschichte miteinander verbunden. Die Hansestadt Wismar gehörte mit einem Teil der Insel Poel und dem Amt Neukloster in den Jahren 1648 bis 1903 zu Schweden. Bereits 1632 im Dreißigjährigen Krieg wurde Wismar von schwedischen Truppen eingenommen. Im Jahre 1648 kam die Stadt dann mit Abschluss des Westfälischen Friedens auch juristisch in den Besitz der schwedischen Krone. Von allen schwedischen Besitzungen auf deutschem Boden hatte Wismar einen bedeutenden Stellenwert. Besonders aus strategischen Gesichtspunkten erfolgte deshalb im 17. Jahrhundert der Ausbau zur größten Festung in Europa. In der ersten Etappe der Schwedenzeit wurden die schwedischen Besitzungen von einer Militärregierung verwaltet. Wismar wurde zu jener starken Festung ausgebaut. An diese Ära erinnert noch das ehemalige Provianthaus, das jetzige Arbeitsamt. Mit Beendigung des Nordischen Krieges 1720 begann die zweite Etappe der Schwedenzeit, in der Wismar zwar Garnisonsstadt blieb, aber nie wieder befestigt werden durfte. Die wirtschaftliche Situation Wismars verschlechterte sich drastisch infolge der Auswirkungen des Siebenjährigen Krieges.
Das schwedische Tribunal ermächtigte den wismarschen Rat, Kirchen-und Stadtgüter zu verpfänden, um einen Teil der immensen Kriegsschulden abtragen zu können. Dennoch blieben Wismars Hafen und die Stadt selbst zum Ende (1756 – 1763) des 18. Jahrhunderts wichtigster Handelsplatz für Westmecklenburg. Letztlich kam es 1803 – trotz schwieriger Verhandlungen vor allem wegen zu hoher Geldforderungen Schwedens – zu einem Vertrag zwischen dem Königreich Schweden und dem Großherzogtum Mecklenburg, mit dem Wismar an Mecklenburg auf 100 Jahre für eine Betrag von 1.250.000 Hamburger Banktalern verpfändet wurde. Schweden erhielt das Recht, nach 100 Jahren das Pfand durch Rückzahlung der Pfandsumme zuzüglich Zins und Zinseszins wieder einzulösen. Es war aber unwahrscheinlich, dass Schweden von diesem Recht Gebrauch machen würde. Denn die Höhe der aufzubringenden Summe wäre zu enorm: Weitere 100 Jahre später, also 2003, errechnet sich eine Summe von rund einer Milliarde Euro.
Aufnahmeantrag DSG Wismar e.V.
Hier haben wir für Dich unseren Aufnahmeantrag incl. Beitragsordnung zum download hinterlegt.
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Aktuelle Satzung DSG Wismar e.V.
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Adresse
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23966 Wismar
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