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Tagebuch

Pfingstfahrt nach Kalmar

von Steffen Hoffmann

Lebendige Städtepartnerschaft: Entdeckungen in Kalmar
Wismarsvägen – nach und in Kalmar

Seit 2003 ist die Hansestadt Wismar mit der schwedischen Hafenstadt Kalmar in Städtepartnerschaft verbunden. Das klingt schön, aber was soll es bedeuten?
Eine gängige Lexikon-Definition lautet: Eine „Städtepartnerschaft“ ist eine Partnerschaft zwischen Städten verschiedener Länder beziehungsweise Staaten mit dem Ziel, sich kulturell und/oder wirtschaftlich auszutauschen und sich gegenseitig zu informieren. Und weiter heißt es: Sinn und Zweck von Städtepartnerschaften ist das freiwillige Zusammenfinden von Menschen über Grenzen hinweg.

Das ist es! Menschen finden freiwillig zusammen über Grenzen hinweg. Nicht von oben verordnet, sondern freiwillig. Und nicht Institutionen als solche, sondern Menschen. Es liegt nahe, die Menschen gleichartiger Institutionen in den beteiligten Städten zusammenzuführen. Da traf es sich für uns glücklich, dass es in Kalmar eine Schwedisch-Deutsche Gesellschaft gibt. Erste Kontakte waren schnell geknüpft. Auf beiden Seiten zeigte sich lebhaftes Interesse an engeren Kontakten, und so fiel es uns leicht, als Ziel unserer Schwedenfahrt 2005 Kalmar auszuwählen.

Auch wenn einige von uns Kalmar schon kannten: Es gab für alle Neues zu entdecken. An erster Stelle sind zu nennen die vielen guten Bekanntschaften aus den Reihen der Kalmarer Schwedisch-Deutschen Gesellschaft; hier werden Freundschaften entstehen.

Unsere Gastgeber hatten für uns ein erlebnisreiches Besuchsprogramm organisiert. Bei einem Stadtrundgang durch das historische Zentrum der Stadt gab es nicht nur viel Wissenswertes zu erfahren, sondern auch viel Schönes zu entdecken. Neben Giebelhäusern, die die historischen Handelsbeziehungen zu deutschen Hansestädten augenscheinlich werden lassen, beeindruckten die kleinen Holzhäuser in Kalmars Straßen. Der Besuch des Schlosses, einem Juwel der Stadt, eröffnete ein Stück der Geschichte Schwedens und seiner nordischen Nachbarn.

Der Pfingstsonntag war der Insel Öland gewidmet, dem lang gestreckten Inselstreifen vor Kalmar. Die bei den Schweden sehr beliebte Urlaubsinsel zeigt sich in sehr unterschiedlichem Gewand. Die Mischung von üppiger fruchtbarer Landschaft, kargen steinigen wüstenartigen Flächen, die zum Weltnaturerbe gehören, und die kleinen Dörfer mit ihren traditionellen Hofanlagen und den vielen kleinen Windmühlen machen die Insel so liebenswert.

Ein Höhepunkt unseres Besuchs war der Empfang im Kalmarer Rathaus und das Treffen mit den Mitgliedern des Partnervereins. Bei den Gesprächen zeigte sich immer wieder, dass so eine Partnerschaft durch direkte Kontakte und konkrete Projekte belebt wird. Ein Beispiel dafür hatte unsere Reisegruppe dabei. Am Sonntagabend gab mit Unterstützung der Hansestadt Wismar das „Wismarer Klaviertrio“ – Annerose Schuldes (Klavier), Heide Soost (Violoncello) und Dieter Klockenbusch (Cello) – ein Konzert in der St.-Birgitta-Kirche.

Etwas entdeckten wir noch in Kalmar: einen „Wismarer Weg“ (Wismarsvägen). Als wir uns unter dem Straßenschild zum Gruppenfoto aufstellten, wurde spontan die Idee geäußert, dass Wismar auch einen „Kalmarer Weg“ braucht, sozusagen als Aushängeschild für die Partnerschaft unserer Städte. Dazu erfuhren wir von Siegfried Hessler, der unser Reiseleiter auf Öland war: „Die Kommune Kalmar hat schon 1970 beschlossen, diese Straße so zu taufen. Damals wurde das Industriegebiet bebaut. Es war ja noch nicht von Partnerstadt die Rede, der Grund für die Namensgebung war einfach die Tatsache, dass ja schon jahrhundertlange Handelsbeziehungen mit den Hansestädten bestehen, obwohl Kalmar ja offiziell nie Hansestadt war. Die Parallelstraße heißt daher auch Lybecksvägen (also mit Ypsilon auf Schwedisch).“

Nach dem Erfolg dieser Reise dürfen wir uns schon auf den Schwedenbesuch 2006 freuen. Ein herzliches Dankeschön an all die fleißigen Organisatoren!

(von Kai Woellert und Carsten Raum)

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