Tagebuch
Mitgliederversammlung
von Steffen Hoffmann
Nächstes Krebsessen wieder unter Vereinsregie – Umbesetzung im Vorstand der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft
In den Keller des Mältzhauses hatte der Vorstand der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft deren Mitglieder eingeladen, um sie um Entlastung und ihre Stimme bei den anstehenden Wahlen zu bitten. Was da so trocken klingt, war in Wirklichkeit ein ebenso amüsanter wie hochinformativer Abend, der ein größeres Publikum verdient hätte - was nicht zuletzt am pointiert vorgetragenen Rechnungsprüfungsbericht durch den Amtsinhaber Wolfgang Höfer lag. Vor allem aber an Niels Hamann und seiner Einführung in die Biologie und Kultur des Lapplands.
Der Fischer und offensichtlich ornithologisch bestens bewanderte Schwedenkenner begründete nicht nur nachvollziehbar seine Faszination für die nördlichste Region, sondern versetzte selbst die schwedischen Mitglieder der Gesellschaft mit seinem Faktenwissen in Erstaunen. Er berichtete, unterstützt von Dias und einer Reihe von Mitbringseln, über das Leben der Samen, den Ureinwohnern der europäischen Polarkreisregion. Der langen Unterdrückung durch die Nationalstaaten folgten einige glückliche, weil selbstbestimmte Jahre bis der Klimawandel nun alles zu zerstören droht. Die drohende Klimakatastrophe ist am Polarkreis schon vor Jahren angekommen. Verfrühte Schneeschmelzen und nach Äsung suchende Rentierherden zerstören die Saat, bevor sie aufgehen kann. Hamann bereist „sein Lappland“ übrigens zwei Mal im Jahr. Sowohl im Sommer als auch im Winter nimmt er dabei Jugendgruppen zu Abenteuerreisen mit, die einerseits nicht nur Flora und Fauna, sondern andererseits auch die Schweiß treibende Arbeit des Iglubaus kennen lernen.
Doch zurück zu den Gesellschaftsinterna, die mit einer Entlastung und der Wahl des Vorstandes fortgesetzt wurde. Als Vorsitzende wurde Sophie Köhler bestätigt, gleiches galt für Kassenwart Olaf Heilig und für die Beisitzer Jürgen Kleinholz, Rigmor Podeus, Peter Schmidt-Hahn und Gunilla Witzke. Der stellvertretende Vorsitzende, Dr. Kai Woellert, stellte sich für diese Position allerdings nicht mehr zur Verfügung. Seine Begründung für diesen Schritt sei eine „schleichende, aber gewollte Verjüngung“ des Vorstandes und schlug seinerseits den bisherigen Beisitzer Dr. Thomas Forssman vor, der einstimmig gewählt wurde. Dessen freigewordenen Posten übernahm Woellert dann im Tausch.
Begleitet von Applaus hatte Sophie Köhler vor den Wahlen in ihrem Rechenschaftsbericht an die vielen Veranstaltungen, Reisen und Zusammenkünfte der „DSG“ im letzten Jahr erinnert. Der Ausblick auf das laufende Jahr begann mit einem Rückblick auf die Veranstaltung mit Bellman-Kompositionen im Wismarer Theater. Ein schöner Erfolg sei dies gewesen, auch für das Theater. Als einen solchen bewerteten die Mitglieder auch die Ankündigung der Vorsitzenden, dass das nächste Krebsessen zum Schwedenfest wieder unter der Regie der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft durchgeführt werden wird. Auch steht fest, dass die „DSG“ ihre Kollegen von der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft in Stralsund besuchen werden und zwar am 11. Oktober. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Nur bis zum 15. April läuft noch die Anmeldefrist für „Schwedenfahrer“, die die Insel Ven am letzten Maiwochenende kennen lernen wollen.
Beluga Post · Wismarer Textkontor
Zum Foto: Führen die Deutsch-Schwedische Gesellschaft auch in der kommenden Amtsperiode zum Wohle Wismars an: Gunilla Witzke, Kassenwart Olaf Heilig, Dr. Kai Woellert, Vorsitzende Sophie Köhler und ihr Stellvertreter Dr. Thomas Forssman sowie Jürgen Kleinholz. Es fehlt Peter Schmidt-Hahn. (Foto: B. Post)