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Tagebuch

Besuch aus Oldenburg/Oldbg.

von Steffen Hoffmann

Auch die Schwedenfreunde aus Oldenburg machten einen Ausflug nach Wismar, sogar ein ganzes Wochenende, genannt "Studienfahrt". Hier der Bericht aus deren Vereinszeitung:

Elf Mitglieder finden sich am Freitag, dem 3. Juni, kurz vor 15.00 Uhr, auf dem großen Parkplatz vor der Weser-Ems-Halle ein. Nach bangem Warten, ob der Bus auch wirklich kommt, geht die Reise mit unserem Fahrer Michael Kaiser bei echtem Sommerwetter los. Charlotte und Peter haben für reichlich Reiseproviant gesorgt, so dass eigentlich nichts schief gehen kann.

Nach zwei  Pausen, die uns mit Kaffee, Snoddas und Bullar versüßt werden, kommen wir gegen 19.30 Uhr am Hotel Gothia in Wismar an. Die Anlage bietet preiswerte und sehr geräumige Quartiere und wird offenbar auch von Schweden sowie sogar Österreichern besucht. Das Wetter ist immer noch hervorragend, und so starten wir bald zu unserem ersten Termin, dem gemeinsamen Essen im "Alten Schweden" am Marktplatz. Es sind gut 20 Minuten zu Fuß vom Hotel bis zur Innenstadt, aber der Weg geht durchs Grüne und ist kurzweilig.

Das Restaurant ist alt eingerichtet, urgemütlich und wurde sogar schon vom schwedischen Königspaar aufgesucht. Der Blick auf die Speisekarte überrascht, denn das Essen ist nicht nur für solch ein edles Haus ausgesprochen preiswert. Zwischendurch erscheint auch der stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft Wismar, Dr. Kai Woellert, der uns die Geschichte und die Traditionen des Vereins, der sehr eng mit der Stadt verbunden ist, erläutert. Nach ein Paar Snapsvisor geht es schließlich wieder zum Hotel. Gerade rechtzeitig, denn die Zimmertüren sind kaum geschlossen, als auch schon ein kräftiges Gewitter über uns hereinbricht.

Das Frühstück am nächsten Morgen lässt keine Wünsche offen, und so geht es schon bald gemeinsam wieder in die Stadt, wo wir uns gemeinsam die Kirchen ansehen, die nachmittags bei der Stadtführung nicht unbedingt auf dem Programm stehen. Wie gut, dass Charlotte und Peter sich hier schon so gut auskennen. Am alten Hafen gönnen wir uns zwischendurch statt eines Mittagessens ein Fischbrötchen direkt vom Schiff.

Die Zeit vergeht wie im Fluge, zumal in der Kirche St. Georgen noch eine sehr interessante Ausstellung über "Archäologie unter dem Straßenpflaster" stattfindet. Plötzlich ist nur noch wenig Zeit bis zum Beginn der Stadtführung, so dass es "nur" noch zu einem Kaffee im "Seestern" reicht. Es gibt, wie zu Hause in Schweden, sogar Kaffee "med Påtår". Die Füße sind schon ziemlich rund gelaufen. Wie soll das erst noch bei der anschließenden Stadtführung werden?

Diese Führung, von Uta Gutzeit kurzweilig, aber professionell gestaltet, bringt uns die vielfältigen Spuren schwedischer Vergangenheit in Wismar näher. Die Stadt hat so viel zu bieten und zu fotografieren, dass Akkus, Speicherkarten und Filme schnell knapp werden. Als krönenden Abschluss des Rundganges besichtigen wir noch die kleine, aber feine Hanse-Kellerei und verköstigen vier verschiedene Sekte. Zwischenzeitlich zieht draußen der einzige Regenschauer des Tages unbemerkt vorbei.

Obwohl wir nichts vorbestellt hatten und es Samstagabend ist, gelingt es uns, einen Tisch im "Weinberg" zu bekommen. In lockerer Runde, getrennt vom restlichen Betrieb in einem Nebenzimmer, ist es richtig gemütlich. Das Essen ist gut, und nach einem Schlenderschluck in unserem Hotel finden wir uns etwas abgekämpft schon um 22.30 Uhr wieder auf unseren Zimmern ein.

Am Sonntag steht die Insel Poel auf dem Programm. Gleich nach dem Frühstück geht es wieder zu Fuß zum Hafen, von wo wir mit der "Hansestadt Wismar" nach einigen interessanten und zu Recht stolzen Erläuterungen des Kapitäns zur florierenden Holz- und Schiffbauindustrie (357 m lange Werfthalle!) zum Anleger Kirchdorf auf der Insel Poel übersetzen. Von der einstigen starken Befestigung durch die Schweden ist leider nur ein Rest der Wallanlagen erhalten und auch die kleine Kirche bedarf dringend einer umfassenden Restaurierung. Dann geht es über Wiesen und Felder, auf denen noch gelbe Rapsblüten und roter Mohn für Fotomotive sorgen, quer über die Insel zum Strand und dann weiter Richtung Timmendorf, wo uns der Bus wieder abholen soll. Der weiche Sand ist ein wenig anstrengender zu durchqueren, und ein paar kleinere Regenschauer zwingen uns, vorübergehend die Kapuzen überzuziehen, aber ansonsten ist es eine sehr schöne Wanderung. In Timmendorf herrscht reger Betrieb und wir müssen schon ein wenig schauen, um freie Tische für alle zu bekommen. Bis zum Eintreffen des Busses reicht es bei Sonnenschein noch für einen Spaziergang zum Hafen.

Karl-Heinz, der neue Busfahrer, bringt uns zunächst zum Hotel, wo das Gepäck und noch einmal frischer Kaffee eingeladen wird. Jörg informiert uns darüber, dass wir an diesem Tag 12 km gelaufen sind. Müde, zufrieden und voller neuer Eindrücke treten wir gegen 17.30 Uhr die Heimfahrt an. Ohne Staus erreichen wir gegen 21.30 Uhr Oldenburg.

Schade, dass diese interessante und so harmonisch verlaufene Tour schon zu Ende ist! Wismar ist wirklich eine Reise wert. Unser aller Dank gilt Charlotte von Olearius, die diese Fahrt perfekt organisiert hat.

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